FC Energie Cottbus kassiert bei 1:2 gegen SV Lichtenberg 47 zwei späte Gegentore.
Als erste überregionale Liga in Deutschland ist die Regionalliga Nordost in die neue Saison 2020/2021 gestartet. Am 1. Spieltag gab es prompt auch die erste große Überraschung. Titelmitfavorit FC Energie Cottbus musste sich dem SV Lichtenberg 47 im heimischen Stadion 1:2 (1:0) geschlagen geben. Obwohl sie lange Zeit in Führung gelegen hatten, standen die Lausitzer am Ende mit leeren Händen da.
Max Kremer (11.), Zugang vom Drittligisten SV Meppen, hatte schon früh für Cottbus getroffen. Bis kurz vor dem Abpfiff sah es so aus, als ob der FC Energie die Partie für sich entscheiden würde. Doch Marcel Rausch (87.) und Hannes Graf (90.+2) drehten die Begegnung noch zugunsten der Gäste, denen damit ein optimaler Auftakt in die neue Saison gelang. Energie-Rechtsverteidiger Florian Brügmann sah in der Schlussphase wegen Meckerns auch noch die Gelb-Rote Karte (87.). Cottbus hatte die zurückliegende Spielzeit 2019/2020, die wegen der Corona-Pandemie vorzeitig abgebrochen wurde, auf Platz drei beendet. Lichtenberg rangierte zum Zeitpunkt des Abbruchs auf Rang elf.
Der Berliner AK setzte sich zum Saisonauftakt gegen den FSV Union Fürstenwalde 3:2 (1:0) durch und bescherte dem neuen Trainer André Meyer einen Einstand nach Maß. Lukas Lämmel (45.) markierte kurz vor dem Pausenpfiff das Führungstor für die Gastgeber. Für die weiteren BAK-Treffer sorgten Moise Ngwisani (66.) und Abdulkadir Beyazit (84.). Für die Gäste konnten Christian Mlynarczyk (68.) und Kemal Atici (88.) nur noch verkürzen.
Nächster Dämpfer für Meister Lok Leipzig
Titelverteidiger 1. FC Lok Leipzig musste in der Partie bei der U 23 von Hertha BSC eine 1:3 (0:1)-Auswärtsniederlage einstecken und damit den nächsten Rückschlag hinnehmen. Erst vor wenigen Wochen hatten die Leipziger den Aufstieg in die 3. Liga erst in den Playoff-Spielen gegen West-Vertreter SC Verl hauchdünn verpasst (2:2/1:1). Vor einer Woche verpasste der 1. FC Lok das Endspiel um den Sachsenpokal durch ein überraschendes 0:1 im Halbfinale beim NOFV-Oberligisten FC Eilenburg. Jetzt ging auch der Saisonauftakt in der Nordost-Staffel für das Team des neuen Lok-Trainer Almedin Civa daneben.
Für Herthas Nachwuchsteam trugen sich Jonas Michelbrink (32.), Muhammed Kiprit (71., Handelfmeter im Nachschuss) und Palko Dardai (88.), Sohn von Ex-Bundesligaprofi und-trainer Pál Dardai (aktuell Koordinator Talentförderung bei Hertha), in die Torschützenliste ein. Den einzigen Lok-Treffer markierte David Urban (81.).
Der Bischofswerdaer FV 08 gewann gegen den VfB Auerbach 2:0 (2:0). Schon früh hatte Jakub Moravec (3., Foulelfmeter) die Gastgeber auf die Siegerstraße gebracht. Noch vor der Halbzeitpause sorgte Patrik Kavalir (36.) für den Endstand.
Bischofswerda benötigt damit nur noch einen Dreier, um die Anzahl der Siege aus der zurückliegenden Saison zu erreichen. Mit elf Zählern war der BFV das Team mit den wenigsten Punkten und nur deshalb nicht Schlusslicht, weil Absteiger Rot-Weiß Erfurt aus finanziellen Gründen frühzeitig den Spielbetrieb eingestellt hatte.
Babelsberg trotzt Meisterschaftsaspirant Jena Remis ab
Meisterschaftsaspirant FC Carl Zeiss Jena kam im ersten Punktspiel nach dem Abstieg aus der 3. Liga gegen den SV Babelsberg 03 nicht über ein 1:1 (1:1) hinaus. Die Thüringer, die in der FUSSBALL.DE-Trainerumfrage vor Saisonbeginn von 17 Experten zu den Titelfavoriten gezählt wurden, begannen zwar dank eines Tores des erst vor wenigen Tagen verpflichteten Maximilian Oesterhelweg (10.) vielversprechend. Doch nur kurze Zeit später konnte Babelsberg durch Tino Schmidt (13.) ausgleichen.
"Wir hatten uns fest vorgenommen, drei Punkte einzufahren", meinte Oesterhelweg. "Wir haben uns zu viele Ballverluste erlaubt, müssen künftig ruhiger spielen."
Regionalliga-Rückkehrer FSV Luckenwalde, der nach zwei Jahren in der Oberliga wieder viertklassig am Ball ist, behielt am 1. Spieltag gegen den VfB Germania Halberstadt 1:0 (1:0) die Oberhand. Zugang Till Plumpe (29.), der bis Juni noch in der Kreisoberliga für die SG Empor Sassnitz/1. FC Binz und damit fünf Spielklassen tiefer gekickt hatte, war für den entscheidenden Treffer verantwortlich.
Ebenfalls einen Dreier holte der ZFC Meuselwitz mit einem 2:0 (0:0)-Auswärtserfolg beim FSV Optik Rathenow. Nach einer torlosen ersten Halbzeit traf Timo Mauer (78.) zur Gästeführung. Dennis Blaser (90.+3) machte kurz vor dem Ende der Partie alles klar. Der neue ZFC-Trainer Korey Gökkurt bewies dabei ein glückliches Händchen, denn er hatte beide Torschützen nach der Pause eingewechselt.
FC Viktoria Berlin überrascht in Chemnitz
Mit dem Chemnitzer FC gelang auch dem zweiten Absteiger aus der 3. Liga kein erfolgreicher Saisonauftakt. Die bei den Nordost-Trainern ebenfalls als Titelfavorit gehandelten "Himmelblauen" verloren im eigenen Stadion 1:2 (0:0) gegen den FC Viktoria Berlin. Pardis Fardjad-Azad (53.) und Kimmo Hovi (81.) erzielten die Tore für die Gäste. Chemnitz kam durch Alexander Dartsch (88.) nur noch zum Anschlusstreffer.
Die BSG Chemie Leipzig holte einen 3:1 (2:0)-Heimsieg gegen den BFC Dynamo und ist damit punkt- und torgleich mit der U 23 von Hertha BSC erster Spitzenreiter. Tomas Petracek (40.) und Stephane Mvibudulu (45.+2) sorgten bereits in der ersten Halbzeit für einen Zwei-Tore-Vorsprung.
Obwohl die Leipziger in der zweiten Hälfte nach der Roten Karte für den eingewechselten Alexander Bury wegen groben Foulspiels (73.) in Unterzahl waren, erhöhten sie durch Andy Wendschuch (83.) noch auf 3:0. Erst in der Nachspielzeit traf Dynamos "Joker" Lucas Brumme (90.+2) zum Endstand.