Nord-Regionalligist VfB Lübeck muss sich für seine U 23, die in der Oberliga Schleswig-Holstein an den Start geht, für die kommende Saison ein neues Trainerteam suchen. Serkan Rinal, der das Team bereits seit 2013 betreut, teilte Sportdirektor Rocco Leeser mit, dass er das Angebot des VfB auf eine Weiterbeschäftigung nicht annehmen wird."Nach unglaublich wichtigen und schönen Erlebnissen ist es für mich an der Zeit, eine wichtige Pause für mich und meine Familie einzulegen", so der 42-jährige Rinal. "Gerade in schwierigen Zeiten war es für mich selbstverständlich, dass ich meinen Beitrag dazu leiste, den VfB auf Kurs zu bringen. Ich werde dem VfB als Lübecker Junge immer verbunden bleiben und wünsche dem Verein viel Erfolg für die Zukunft."
Bereits als Spieler feierte Rinal beachtliche Erfolge an der Lohmühle, gehörte unter anderem 2002 zu dem Team, dem der Aufstieg in die 2. Bundesliga gelang. Insgesamt bestritt der ehemalige Verteidiger 97 Pflichtspiele für den VfB, darunter acht Partien in der 2. Bundesliga. Einige Jahre nach seiner aktiven Karriere kehrte er im Januar 2012 an die Lohmühle zurück und wurde zunächst Co-Trainer der Regionalligamannschaft unter Ramazan Yildirim. Ein Jahr später - in der schwärzesten Stunde der Vereinsgeschichte - hielt er dem VfB im Insolvenz-Winter 2012/2013 die Treue, übernahm die U 23. Ein Großteil des damaligen Kaders war in die Regionalligamannschaft aufgerückt, eine vollständige Mannschaft bekam Rinal in der Oberliga nicht immer zusammen - einige Spiele konnten dadurch nicht bestritten werden. Von Grund auf baute Rinal sich ein neues Team und schaffte letztlich nach erfolgreichen Jahren in der Verbands- und Landesliga im Sommer 2018 den Aufstieg in die Oberliga. Dort schafften die Grün-Weißen im ersten Jahr als Tabellensechster ungefährdet den Klassenverbleib.
Zusammen mit Serkan Rinal wird auch sein spielender Co-Trainer Nils Kjär (33) den Verein verlassen. Kjär kann ebenfalls auf eine sehr lange Zeit an der Lohmühle verweisen. 2007 kam er vom FC Hansa Rostock in die U 23 des VfB. Doch bereits kurz darauf rückte er unter dem damaligen Cheftrainer Uwe Fuchs in den Regionalligakader auf und trug in den Folgejahren in mehr als 200 Pflichtspielen das Trikot der ersten Mannschaft. In diese Zeit fallen unter anderem der DFB-Pokal-Triumph über den 1. FSV Mainz 05 im Jahr 2009, der Wiederaufstieg in die Regionalliga Nord 2014 sowie die Landespokalsiege 2015 und 2016.
Seit knapp vier Jahren ist er als spielender Co-Trainer eine feste Säule der U 23. "Ich hatte eine wunderschöne Zeit beim VfB", so Nils Kjär. "Ich fühle mich körperlich aber nach wie vor fit, so dass ich noch ein oder zwei Jahre spielen möchte. Ich bin noch zu sehr Fußballer, um jetzt aufzuhören und ausschließlich Trainer zu sein.“