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BFC Berlin-Trainer Stratos wartet auf den Premierensieg

Der Start für Thomas Stratos als Trainer des BFC Dynamo Berlin ist stark ausbaufähig gewesen. Nach zwei Punkteteilungen weiß nun auch der Ex-Profi, dass die Aufstiegsambitionen in dieser Saison nicht realistisch erscheinen mögen. Satte elf Punkte beträgt der Rückstand für den Hauptstadtklub auf die Tabellenspitze, wo Wacker Nordhausen steht. Rein rechnerisch ist es sogar zum ersten Abstiegsplatz näher, der gerade einmal neun Punkte entfernt ist. Möglichst schnell muss der einstige Spitzenverein der DDR-Oberliga nun wieder in die Spur finden.

BFC Berlin-Trainer Stratos wartet auf den Premierensieg
Fehlende Konsequenz im letzten Drittel

Natürlich ist es stets richtig bitter, wenn nach einem gänzlich überlegenen geführtem Spiel letztlich nur eine Punkteteilung herausspringt. Und dies trotz einer knappen Führung. Gegen Mitaufsteiger Budissa Bautzen musste man trotz einer Führung und weiterer guter Einschussmöglichkeiten schließlich einem Remis zustimmen, welches dem Spielverlauf nicht unbedingt entsprochen hat. Dies hat auch BFC-Coach Thomas Stratos im Gespräch gegenüber der „Berliner Zeitung“ so erkennen können, wenn er ehrlich einräumte: „Es tut noch weh. Es war sehr einseitig, wir haben es im Angriff einfach nicht ordentlich zu Ende gespielt.“ Schon in seinem Premierenspiel für den BFC Dynamo gab es keinen dreifachen Punktgewinn zu bejubeln. So gab es gegen den 13 aus Neustrelitz nur ein torloses Remis. Selbst keinen Treffer zu erzielen, war schon häufiger ein Manko in diesem Jahr bei den Berlinern.

Lieber Spektakel statt Mauerfußball

Aktuell ist biederes Mittelmaß die traurige Realität für den BFC Dynamo Berlin, der möglichst schnell die Rückkehr in die Erfolgsspur feiern sollte. Stratos hat einen möglichen Weg bereits verraten können: „Wir arbeiten sehr gut, bekommen auch einige Chancen. Jetzt müssen wir uns nur noch belohnen.“ In diesem Jahr scheint es wohl auch für den 48-jährigen Fußball-Lehrer eher ein Wagnis von unrealistischer Natur zu sein, dass der direkte Durchmarsch in die 3. Liga tatsächlich angestrebt werden kann. Stratos bringt klar zum Ausdruck: „Es ist gut, wenn man im Umfeld offensiv denkt. Aber es geht darum, dass wir jetzt vernünftig weiterspielen. Und uns im Sommer so verbessern, dass wir die Möglichkeit haben, konstant oben dabei zu sein.“ Und sportlich wird er ein wenig konkreter, wenn er beschreibt: „Wir wollen es hinbekommen, dass sich alle miteinander bewegen und jeder weiß, was der andere macht. Wir müssen noch besser die Möglichkeiten erkennen, die uns der Gegner durch Fehler gibt.“ Der gebürtige Ostwestfale will im Zweifel lieber ein torreiches Spiel mit einigen Gegentreffern sehen, als ein mühsam ermauertes 1:0.

Gute Arbeit bei Jahn Regensburg

Thomas Stratos gilt vielleicht als einer der Trainer, die am meisten unterschätzt werden. Der Ex-Profi aus Bielefeld, Hamburg und Saarbrücken gilt als moderner Fußball-Lehrer, der dies in der Vergangenheit sowohl beim Viertligisten SC Wiedenbrück als auch in der letzten Spielzeit beim Drittliga-Verein SSV Jahn Regensburg eindrucksvoll unter Beweis stellen können. Die Domstädter hat er trotz bescheidener finanzieller Mittel frühzeitig zum angestrebten Klassenerhalt mit höchster Akribie und einer klaren Spielidee führen können. Die Fans zeigten sich mit dieser Arbeit mehr als zufrieden. Die Vereinsführung sah dies hingegen ein wenig anders und verweigerte ihm die Vertragsverlängerung. Letztlich soll eine weitere Zusammenarbeit vor allem daran gescheitert sein, dass Geschäftsführer Christian Keller und Thomas Stratos nicht auf einer Wellenlänge funkten.

Siege machen Stratos bei BFC-Fans beliebt

Nun kann der Deutsch-Grieche bei einem noch etwas größeren Traditionsverein in einem etwas kompliziertem Umfeld unter Beweis stellen, dass er dieser Aufgabe letztlich gewachsen sein wird. Die Mannschaft hat ein interessantes Potential, der Verein an sich sowieso, sodass diese Konstellation durchaus sinnvoll erscheinen mag. Bei seinem Ex-Verein SC Wiedenbrück hat er sogar den Sprung von der sechsten in die vierte Liga geschafft. Beim BFC Dynamo Berlin wäre man zunächst damit zufrieden, dass er für eine gewisse Konstanz in den sportlichen Leistungen sorgen kann. Zudem wären auch Siege ein nicht zu verachtendes Element, um sich beim treuen BFC-Publikum beliebt zu machen.

Veröffentlicht: 02.12.2014 11:45 | Autor: Henning Klefisch | Quelle: berliner-zeitung.de | Bild: nofv-online.de