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Bundesweite Fernsehpräsenz für Fortuna Köln

Die Euphorie in Köln bei der traditionsreichen Fortuna ist in diesen kühlen Herbsttagen enorm, denn zum ersten Mal seit vielen Jahren ist wieder ein Livespiel der Fortuna im bundesweiten Fernsehen zu sehen. Am heutigen Abend wird der Sportsender „Sport1“ das Regionalliga Spiel von Fortuna Köln beim Tabellen-13. aus Oberhausen live übertragen. Ein Spiel, welches sicherlich für gute Einschaltquoten sorgen wird, da beide Teams über eine langjährige Tradition verfügen.

Eine Tradition, die beide Teams sogar schon in den 70er Jahren bis in die Bundesliga geführt hat. Auch deshalb hat dieses Duell eine ganz besondere Brisanz, da die Vereine eine lange Historie aufweisen und von einem treuen Publikum unterstützt werden. Für den Favoriten aus der Kölner Südstadt wird es darum gehen, dass man an die starke Vorstellung beim 2:1 aus dem Derby gegen den 1. FC Köln II anschließen kann.

Die bundesweite Aufmerksamkeit, die der SC Fortuna zuteil wird, hat sich der Tabellenzweite redlich verdient, denn mit herausragenden Leistungen und einem hervorragenden Kombinationsfußball konnte das Team von Trainer Uwe Koschinat beste Eigenwerbung für sich betreiben. Die Forderung von Klaus Ulonska, den Vorsitzenden des Klubs ist klar und deutlich: „Deutschlandweit wieder in Erinnerung gerufen zu werden, ist toll. Für den Stellenwert der Fortuna ist die Übertragung natürlich super.“

Angreifer Thomas Kraus möchte in dieser Thematik ein wenig mehr Sachlichkeit walten lassen, wenn er gegenüber dem „Kölner Stadt Anzeiger“ ehrlich zugibt: „Im Team ist das kein großes Thema.“ Seine Begründung liefert er sofort: „Die meisten Jungs haben bereits in der Ersten oder Zweiten Liga gespielt.“ Deshalb ist solch eine Übertragung im bundesweiten Fernsehen keine Neuigkeit für den DFB-Pokalfinalisten aus dem Jahr 1983.

Auch Kraus durfte bereits seine Erfahrungen hinsichtlich eines Protagonistentums bei einer TV-Übertragung sammeln, als er mit Eintracht Trier vor den Kameras spielen durfte. Sein Ziel ist zumindest schon einmal klar und deutlich formuliert, wenn er zugibt: „Wichtig ist nur, dass wir genauso druckvoll auftreten wie im Derby.“ Der 2:1 Erfolg von der Fortuna gegen die Reserve des allmächtigen 1. FC Köln war zweifelsfrei ein Sieg der Moral und auch des Könnens. Für Koschinat gibt es mehrere lukrative Anreize, um dieses Spiel im Niederrheinstadion für sich siegreich zu gestalten: Die derzeitige Tabellensituation ist Motivation genug.“ Und merkt an: „Die Übertragung ist vielleicht noch einmal eine spezielle Note.“

Durch finanzielles Missgeschick ist der Verein in den letzten Jahren sportlich schon ein wenig in die Bedeutungslosigkeit abgerutscht. Derzeit spielt das Team aus dem Kölner Südstadion eine ansprechende Saison und träumt sogar von einem Aufstieg in die Drittklassigkeit. Der Trainer hat die enorme Bedeutung dieses Spiels erkannt, wenn er sagt: „Für den Gesamtverein ist das natürlich eine schöne Geschichte. Der Klub ist im letzten Jahrzehnt etwas in der Versenkung verschwunden. Vielleicht denken sich ja am Montagabend ein paar Leute: Ach, die Fortuna gibt es ja auch noch.“

Es gab mehrere Faktoren, die für dieses Spiel verantwortlich gemacht worden sind. So zum Beispiel die fruchtbare Zusammenarbeit zwischen Rot Weiss Oberhausen und „Sport1“ und natürlich auch die englische Woche der 2. Bundesliga, die den Montagabend als freien Spieltermin zur Verfügung gestellt hat. Dennoch wurde ein Geheimnis hinsichtlich der finanziellen Bedingungen dieses Großevents in der Regionalliga gemacht. Der Sport1-Fußballchef erklärt dazu gegenüber dem „Kölner Stadt Anzeiger“: „Die Partie zwischen Oberhausen und der Fortuna ist ein Test, um zu sehen, ob so ein Spiel auch beim TV-Zuschauer ankommt.“ Und nennt die Gründe für diese Übertragung: „Es treffen zwei bekannte Traditionsklubs aufeinander, auch wenn beide zuletzt etwas in Vergessenheit geraten sind.“

Definitiv nicht dabei sein wird bei diesem ganz besonderen Spiel Massimo Cannizzaro, der sich mit einer schmerzhaften Muskelzerrung herumplagen muss. Ein hoffnungsfroher Koschinat meint: „Wenn wir Glück haben, wird er am Samstag wieder fit sein.“ Auch Ozan Yilmaz ist angeschlagen. Über seinen Einsatz wird kurzfristig entschieden werden. Wieder im Kader steht Angreifer Steffen Moritz, der nach seiner schweren Knieverletzung wieder einsatzfähig ist.

Veröffentlicht: 24.09.2012 20:55 | Autor: Henning Klefisch | Quelle: ksta.de