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Chemnitzer FC: Fast alle Gläubiger stimmen zu

Insolvenzverfahren des Traditionsvereins steht vor erfolgreichem Abschluss.

Chemnitzer FC: Fast alle Gläubiger stimmen zu
Das Insolvenzverfahren des Nordost-Regionalligisten Chemnitzer FC steht vor dem erfolgreichen Abschluss. Bei der Gläubigerversammlung im Amtsgericht Chemnitz stimmten jetzt 99 Prozent der Teilnehmer für den vom Vorstand des CFC und von Insolvenzanwalt Oliver Junghänel aufgestellten Schuldnerinsolvenzplan. Nach einer ab sofort laufenden 14-tägigen Rechtsmittelfrist erfolgt letztlich die Planbestätigung durch das Amtsgericht Chemnitz. Anschließend kann die Auszahlung der 164 Forderungen in Höhe von insgesamt rund 145.000 Euro an die insgesamt 124 Gläubiger erfolgen. Das Insolvenzverfahren des Chemnitzer FC wäre damit erfolgreich beendet.

"Wir erleben einen absolut historischen und positiven Tag in der Geschichte des Chemnitzer FC", erklärt die Vorstandsvorsitzende Romy Polster. "Die harte Arbeit in den letzten Monaten hat sich ausgezahlt. Wir haben immer daran geglaubt, das Insolvenzverfahren mit Geschlossenheit erfolgreich zu beenden. Dass der Glaube in einen starken, zukunftsfähigen CFC da ist und der eingeschlagene Weg der vor einem Jahr gewählten Vereinsgremien richtig ist, hat uns die Gläubigerversammlung mit einem eindeutigen Votum bewiesen."

Polster weiter: "Damit ist der CFC wieder da! Danke an unsere Fans und alle Unterstützer, an meine Vorstandskollegen, den Aufsichtsrat, der uns das Vertrauen gegeben hat, die Gesellschafter und an alle Mitarbeiter der Geschäftsstelle, die unendlich viele stressige Stunden bewältigt haben. Danke an die Mitarbeiter, Trainer, Übungsleiter und die Leitung der Nachwuchsabteilung, die uns wieder und wieder den Rücken gestärkt haben und mit uns an eine Zukunft glauben."

Insgesamt stimmten 61 der 62 anwesenden oder anwaltlich vertretenen Gläubiger dem vorliegenden Schuldnerinsolvenzplan zu. "Die Gläubiger haben die Schlüssigkeit unseres Insolvenzplanes erkannt", betonte Insolvenzanwalt Oliver Junghänel. "Ein so deutliches Votum ist nicht alltäglich in einem Insolvenzverfahren, das sich über einen so langen Zeitraum erstreckt. Die Gläubiger vertrauen dem Chemnitzer FC wieder. Das ist ein tolles Signal für die Zukunft des Klubs."

Der Insolvenzplan des CFC weist für die Gläubiger eine Quote von 5 Prozent (rund 145.000 Euro) aus. Hinzu kommen noch so genannte bevorrechtigte Forderungen, die nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens entstanden sind, wie etwa Löhne und Sozialversicherungsbeiträge. Diese sind neben den Verfahrenskosten und der Vergütung des Insolvenzverwalters in voller Höhe auszuzahlen (rund 362.000 Euro). Alle Forderungen werden hauptsächlich aus den eingegangenen finanziellen Unterstützungen der CFC-Fans bezahlt. Die Mitglieder, Fans und Unterstützer des Chemnitzer FC hatten in einer beispielhaften Rettungsaktion innerhalb weniger Wochen mehr als 540.000 Euro gesammelt. Dadurch konnten die erforderlichen Mittel für die Beendigung des Insolvenzverfahrens mittels Schuldnerinsolvenzplan nachgewiesen werden. Das durch die Fans, Mitglieder und Unterstützer eingezahlte Geld liegt für diesen Zweck bis zur Ausschüttung sicher auf dem durch die Rechtsanwaltskanzlei Elsner & Appel verwaltetem Treuhandkonto.

Romy Polster: "Wir haben unsere Chance auf eine positive Zukunft genutzt, wir haben den Absprung gerade noch einmal geschafft. Der Grundstein ist gelegt. Jetzt gilt es, einen funktionierenden Verein wieder aufzubauen. Dafür benötigen wir Mitglieder, die mitgestalten wollen, die den Verein stärken. Wir werden die drei Buchstaben CFC wieder positiv besetzen. Der CFC wird wieder Botschafter der Stadt Chemnitz werden. Der Weg, die Arbeit beginnt erst jetzt. Dazu benötigen wir Geschlossenheit, Zusammenhalt und Ehrlichkeit.“

Veröffentlicht: 09.12.2020 09:11 | Autor: MSPW | Bild: Chemnitzer FC