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Chemnitzer Regional-Fußballer setzen Zeichen gegen Rechts

Die Wirkung von Fußball in den Medien ist groß und ungebrochen. Umso schöner ist es zu sehen, dass sich die Spieler hin und wieder ihrem Einfluss bewusst werden und ein Zeichen für mehr Toleranz setzen.

Chemnitzer Regional-Fußballer setzen Zeichen gegen Rechts
In den letzten Monaten rutsche der Chemnitzer FC aufgrund angeblich politisch motivierter Aktionen im Stadion deutlich in Verruf. Nicht nur, dass die ostdeutsche Stadt mit ihrem Standing in den Medien ein schweres Los zu tragen hat, so ereignete sich am 09. März ein weiterer fragwürdiger Moment im Stadion.
Eine ungeplante Aktion auf der Tribüne, die mit Pyroshow und großflächigen Bannern begleitet wurde, sollte einem verstorbenen Fan gedenken, der einer politischen Gruppierung zugeordnet wurde. Doch die Aktion manövrierte die Mannschaft erneut in die Kritik und brachte negative Publicity für den Verein mit sich. Eine Schieflage, die das Image des Vereins nicht gerade aufpolierte.
Jetzt gehen die Chemnitzer Fußballer mit einer klaren Ansage auf das Feld: Auf ihren neuen Trikots tragen die Spieler eine klare Message, die für mehr Toleranz, Integration und Weltoffenheit plädiert. Ein vorbildliches Zeichen, dass in den aktuellen Zeiten wichtiger denn je ist. Mit der Aktion soll zusätzlich durch den Verkauf der Shirts, die nachträglich von den Spielern signiert werden, eine gemeinnützige Institution unterstützt werden.

Teams beziehen Stellung

Die Kraft der Aussage multipliziert sich durch die große Reichweite der Spieler enorm. Noch immer sind Fußball und Hooligans unweigerlich in den Köpfen vieler Menschen miteinander verbunden. Daher ist es ein großer Schritt vom Chemnitzer FC, mit dieser Aktion Stellung zu beziehen. Nicht nur die Regionalligisten nutzen ihre Chance auf das Verbreiten von positiven Messages.
Auch Eintracht Frankfurt, die aktuell in der 1. Bundesliga spielen, haben bei ihrem letzten Spiel für mehr Vielfalt und Abwechslung im Stadion plädiert. Eine große Aktion, die mit farbigen Rauchschwaden und Transparenten unterstützt wurde, bewiese, dass Eintracht Frankfurt das Miteinander verschiedener Kulturen nicht nur auf dem Platz beherrscht. Somit zeigt sich, dass große Statements mit großem Können einhergehen können. Der Zusammenhalt zwischen Mannschaft und Fans ist groß. Eintracht Frankfurts Anhänger unterstützen das Team auch in schwierigen Zeiten. Das Spiel gegen Leverkusen könnte spannend werden. Bei den Sportwetten im Fußball auf betfair liegen sie mit einer Quote von 3,8 (Stand vom 26.04.) hinter den Leverkusenern.

Fußball muss offener werden

Mit den Ansätzen, Fußball deutlich offener zu gestalten für alle Menschen, gehen der Chemnitzer FC und Eintracht Frankfurt mit löblichem Beispiel voran. Doch die Chancen und Optionen, diese Message in die Welt zu tragen, sind damit noch lange nicht ausgeschöpft. Die soziale Reichweite auf entsprechenden Portalen eines jeden einzelnen Spielers ist so groß, dass darüber mehr Menschen erreicht werden können als mit der regulären Berichterstattung. Ein mächtiges Tool, dass leider noch zu wenig für wichtige Aussagen genutzt wird.
Es ist ein wichtiger Bestandteil der deutschen Fußballhistorie, dass die Akzeptanz von anderen Kulturen gefördert werden muss. Es herrscht nach wie vor bei vielen Fans die Doppelmoral, dass auf dem Platz Kulturen miteinander spielen dürfen, aber außerhalb des Stadions kein Platz dafür ist. Diese Barriere gilt es zu beseitigen, damit der Fußball mit Leistung und Können überzeugt und die Medien nicht den Fokus auf die unschönen Randerscheinungen am Spielfeldrand legen.

Veröffentlicht: 07.05.2019 14:44 | Autor: NP | Bild: Chemnitzer FC