Cheftrainer Stephan Baierl wird den Bayern-Regionalligisten FC Memmingen nach dieser Saison verlassen. Ausschlaggebend sind dafür familiäre Gründe. Der 42-Jährige wird ab Sommer Sportlicher Leiter beim Südwest-Regionalligisten SSV Ulm 1846 Fußball. Diese Tätigkeit ist für Baierl, der früher auch schon über mehrere Jahre Trainer in Ulm war, weniger arbeitsintensiv und zeitlich anders planbar.„Es war eine ganz, ganz schwere Entscheidung und mir blutet das Herz“, sagt Baierl zu seinem Entschluss, die erfolgreiche Tätigkeit in Memmingen Ende Mai zu beenden. „Es hat nichts der sportlichen Entwicklung zu tun, sondern es sind rein private Dinge. Ich habe in Abstimmung mit meiner Familie einfach feststellen müssen, dass ich den gesamten Aufwand derzeit nicht leisten kann.“ Seine beiden kleinen Kinder gingen in nächster Zeit vor. Baierl selbst ist Lehrer in Ulm und seine Frau ebenfalls voll berufstätig. Das nahezu tägliche Pendeln nach Memmingen im Nebenjob „passt nicht mehr unter einen Hut“. Seine künftige Aufgabe in Ulm sei flexibler einteilbar und nicht so exakt getaktet. Dem Fußball könne er auf diese Weise dennoch eng verbunden bleiben.
„Der Abschied von Stephan Baierl trifft uns“, betont FCM-Vorsitzender Armin Buchmann, der die Zusammenarbeit gerne noch längerfristig fortgesetzt hätte. Er zeigt aber volles Verständnis für die Gründe: „Wir sind ihm sehr, sehr dankbar, was er geleistet hat.“
In der letzten Saison hatte Baierl die Mannschaft aus schier aussichtsloser Situation noch zum Klassenverbleib geführt und sorgt jetzt mit Platz fünf für eine sorgenfreie Runde. Außerdem wurden junge Spieler weiterentwickelt, wie auch der jüngste Wechsel von Talent Jannik Rochelt zum FC Bayern München II beweist.
Wie Buchmann betont, war der Verein von Baierl frühzeitig über seine Entscheidung in Kenntnis gesetzt worden. Die Mannschaft wurde vor dem Training am Dienstagabend über die Personalie informiert. Die Suche nach einem adäquaten Nachfolger läuft bereits. Er soll schon in Kürze präsentiert werden.