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Rot-Weiss Essen steht eine Million aus Özil-Transfer zu

Der Regionalligist Rot-Weiss Essen freut sich ganz besonders über den Transfer Mesut Özils. Der ehemalige Verein des deutschen Nationalspieler hat ein Anrecht auf eine Millionen Euro.

Rot-Weiss Essen steht eine Million aus Özil-Transfer zu
Michael Welling, der geschäftsführende Vorsitzende Rot-Weiss Essens ist gut gelaunt. Seinem Verein steht aus dem Transfer von Mesut Özil eine Million Euro zu. Die Geschichte findet seinen Anfang bereits im Jahr 2000.



Mesut Özil war damals zwölf Jahre alt und wechselte zu Rot-Weiss Essen. Bis er 17 ist, bleibt er dort, dann verlässt das Talent den Verein in Richtung Schalke 04 und startet mit seiner Profikarriere.



2008 wurde er dann zum SV Werder Bremen transferiert, von wo aus er 2010 nach Madrid verkauft wurde. Bekanntlich wurde Özil dann am Montag für 50 Millionen Euro von den Königlichen an Arsenal Londen abgegeben.



Und hier wird es interessant. Nach Bestimmungen der Fifa erhalten Vereine, für welche Spieler im Alter von 12 bis 15 aktiv waren, bei jedem Transfer einen Solidaritätsbeitrag in Höhe von fünf Prozent. Weitere zehn Prozent dann für die Zeit von 16 bis 23. Also müsste Essen 750.000 Euro vom FC Arsenal erhalten. Es wird eine Million daraus, rechnet man die 240.000 Euro dazu, die vom SV Werder Bremen für den Transfer nach Madrid fällig sind.



Exakt um diese Summe wird aktuell vor Gericht gestritten, da Essen zwischen Juni 2010 und Juli 2011 im Insolvenzverfahren war. Die Firma von Stefan Meutsch, dem ehemaligen Präsidenten war pleite, somit geriet auch der Verein ins Straucheln. Die Rettung war allerdings, dass die Ausbildungsvergütungen der künftigen eigenen Talente als Sicherheit hinterlegt wurden. Eine solche Vergütung ist die Summe von 240.000 Euro des Deals zwischen Bremen und Real Madrid.



Dem allerdings wiederspricht die Vereinsführung RWEs und bekommt in erster Instanz recht. "Ausbildungsvergütung und Solidaritätsbeitrag sind verschiedene Dinge.“, erklärte Welling gegenüber der Berliner Zeitung.

Die Erstgenannte fällt laut Statuten der Fifa für Spieler unter 23 Jahren an, die sich für das Profigeschäft empfehlen können. Die Andere ist für Spieler fällig, die über 23 sind und dann über Verbandsgrenzen, wie zum Beispiel von Deutschland nach Spanien, hinweg veräußert werden.



"Vier, fünf Jahre“, sagte Welling weiter. So länge könnte es dauern, bis Essen das Geld bekommt. "Das ist so, als hätte man einen Sechser im Lotto, müsste aber mit jemandem um den Lottoschein streiten.“



Der Regionalligist kommt mit Eineinhalb Millionen pro jahr aus. "Alles aus dem operativen Geschäft erwirtschaftet.“, erklärte Welling stolz. Dieses Geld komme aus Einnahmen für Eintritt, sowie direkte Zuwendungen der Sponsoren.



Der Zuschauerandrang ist groß. 12.000 Zuschauer haben zuletzt das Spiel gegen Alemannia Aachen vor Ort verfolgt. "In der Zweiten und Dritten Liga hatten an dem Spieltag nur drei Partien eine größere Resonanz!“, so Welling. "Rot-Weiß Essen ist eben ein geiler Verein."

Veröffentlicht: 06.09.2013 20:30 | Autor: Johann Sebastian Künzig | Bild: wflv.de