4-liga.com: Hallo Sven, nach einem Remis gegen die Sportfreunde Lotte und einem deutlichen Sieg beim SC Wiedenbrück steht RW Essen mit vier Punkten in der Spitzengruppe der Regionalliga West. Wie bewertest du den Saisonstart?SK: „Ich glaube, bisher können wir zufrieden sein. Natürlich hätten wir auch gegen Lotte gerne gewonnen, aber nach zwei Spielen gegen starke Gegner mit vier Punkten dazustehen, ist schon in Ordnung.“
4-liga.com: Was lief im Auswärtsspiel in Wiedenbrück offensiv besser als im Heimspiel gegen Lotte?
SK: „Wir entwickeln uns von Woche zu Woche weiter, das merken wir im Training und das hat man meiner Meinung nach auch in Wiedenbrück gesehen. Die Anfangsphase einmal ausgenommen haben wir als Mannschaft schon ein bisschen besser funktioniert als gegen Lotte und das wird sich in den nächsten Wochen weiter einspielen.“
4-liga.com: Viele Experten haben euch vor der Saison als absoluten Aufstiegsfavoriten zusammen mit Viktoria Köln bezeichnet. Wie stehst du dazu? Spornt dich dieser Druck sogar noch etwas an?
SK: „Wir können das ganz gut einschätzen. Natürlich ist es schön, den Respekt von anderen Vereinen zu spüren, aber wir haben unsere eigene Zielsetzung, von der wir uns nicht abbringen lassen und die lautet Platz 1 bis 5. Das wird schwer genug, schließlich wollen andere Mannschaften auch vorne mitspielen.“
4-liga.com: Woran merkst du, dass RW Essen ein ganz besonderer Verein ist?
SK: „Wenn man sieht, was hier für eine Euphorie rund um den Verein herrscht, ist das für die Regionalliga sicher einzigartig. Gegen Lotte haben uns über 10.000 Zuschauer unterstützt und auch in Wiedenbrück waren knapp 1.000 RWE-Fans dabei. Das macht es schon zu etwas Besonderem, für diesen Verein zu spielen.“
4-liga.com: Das Stadion an der Hafenstraße erstrahlt in neuem Glanz. Kannst du uns bitte das Gefühl beschreiben, wenn man einläuft?
SK: „Das ist schon etwas ganz Besonderes. Man hört unsere Fans ja schon aus dem Kabinengang, da kommt dann die Gänsehaut. Das muss man selbst erlebt haben und kann man nicht so einfach beschreiben.“
4-liga.com: Bis zur letzten Saison hast du beim VfL Bochum gespielt, wo du den Durchbruch aber nicht ganz geschafft hast. Was hat für dich den Reiz ausgemacht von einem Zweitligisten zu einem Viertligisten zu wechseln?
SK: „RWE ist ja kein normaler Viertligist. Das ganze Umfeld entspricht hier eher der dritten oder der zweiten Liga. Außerdem war es mir wichtig, regelmäßig zu spielen und das in einer ambitionierten Mannschaft. Für mich war der Schritt nach Essen demnach kein sportlicher Abstieg.“
4-liga.com: Du bist mittlerweile 23 Jahre alt. Du bist in Düsseldorf geboren und hast bisher ausschließlich für Vereine in Nordrhein-Westfalen gespielt. Ist das Zufall oder bist du sehr heimatverbunden?
SK: „Ich weiß nicht, ob ich es heimatverbunden nennen würde, aber mir gefällt es hier sehr gut und ich verspüre nicht den Drang, wegzugehen. Außerdem hat es sich in der Vergangenheit einfach nicht ergeben.“
4-liga.com: In der Regionalliga West spielen einige Traditionsvereine. Dazu gesellen sich noch zweite Mannschaften. Wie bewertest du diese Mischung?
SK: „Es steckt schon eine ganze Menge drin. Wir treffen auf viele Traditionsvereine, dazu kommt der talentierte Nachwuchs aktueller Bundesligisten und weitere ambitionierte Mannschaften. Die Mischung ist schon reizvoll, finde ich.“
4-liga.com: Du hast selbst für Reserveteams in Leverkusen und Bochum gespielt. Kannst du die Kritik verstehen, nachdem einige Bundesligisten ihre zweiten Mannschaften zurückgezogen haben?
SK: „Das muss jeder Verein selbst entscheiden. Ich glaube, es gibt zu diesem Thema verschiedene Sichtweisen und für jeden Verein macht es je nach Erfolg und Ligazugehörigkeit mehr oder eben weniger Sinn, eine U23-Mannschaft zu stellen.“
4-liga.com: Erkläre uns bitte deine Ziele, die du mit RW Essen verfolgst?
SK: „Wir wollen als Mannschaft eine erfolgreiche Saison spielen und am Ende unter den ersten fünf Mannschaften der Liga stehen. Ich persönlich möchte natürlich meinen Teil dazu beitragen, dieses Ziel am Ende auch zu erreichen.“