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Wettskandal in der Regionalliga – Nach Corona wieder möglich?

Es ist nicht neu, dass es im Fussball Spielmanipulationen oder der Versuch der Beeinflussung auf den Spielverlauf von Spielen gibt. Hier sind die Ligen ab Regionalligalevel besonders interessant für diese Art von Korruption. Zum einen ist es in höheren Ligen weitaus schwieriger bereitwillige Spieler zu finden, die sich für einen solchen Deal einspannen lassen, zum anderen stehen die Ligen unter einer viel höheren Beobachtung durch Anti-Korruptions-Abteilungen.

Wettskandal in der Regionalliga – Nach Corona wieder möglich?
Bereits vor 2 Jahren wurde der Manipulationsskandal in Regionalliga Nordost öffentlich, als die Staatsanwaltschaft neben dem Spiel zwischen Babelsberg und Halberstadt noch die restliche Liga untersuchte.

Das Thema ist nicht neu. Während Fans mit den verschiedenen Möglichkeiten Fussball Wetten Tipps auf Spiele unterhalten werden, setzt die Wettmafia bewusst in niedrigeren Ligen auf die Spiele und besticht Spieler, Schiedsrichter und Funktionäre, um ein bestimmtes Ereignis zu provozieren und damit viel Geld zu erspielen.

Bereits 2005 kam einer der größten Wettskandale im deutschen Fussball an die Öffentlichkeit. Damals wurde der Schiedsrichter Robert Hoyzer überführt, nachdem er in einem Pokalspiel 2 Elfmeter gab, die keine waren. Nachdem sich Hoyzer als Kronzeuge einspannen ließ, kam es zu zahlreichen Wohnungsdurchsuchungen und auch Spielwiederholungen. Seitdem werden Schiedsrichter erst 2 Tage vor den Partien bescheid gegeben, welches Spiel sie überhaupt pfeifen dürfen.

Eine Aufklärung der Manipulation von Spielen ist nicht so einfach. Da es sich um Mafiastrukturen handelt, braucht man immer jemanden, der als Zeuge eine Art Kettenreaktion auslöst. Von alleine kommen kein betroffener Spieler oder Schiedsrichter zur Staatsanwaltschaft, denn sie bekommen ja genug Geld für ihre Manipulationen. Ob ein Spieler absichtlich ein Eigentor schießt, einen Elfmeter verursacht oder einfach mal ein paar mehr Zweikämpfe verliert, lässt sich schwierig beweisen. Es braucht schon entweder einen aufmerksamen Beobachter und längerfristige Wiederholungen, oder einen Überführten Zeugen, der dann die Hintermänner verrät und damit einen Dominoeffekt erzeugt.

2005 betraf es die ersten Ligen und der DFB hatte großes Interesse an einer Aufklärung und der zukünftigen Abwehr dieser Manipulationen. In den unteren Ligen ist es aber nicht so einfach, hinter die Strukturen zu kommen und die Grauzone ist groß. Nun gab es aber erstmal eine Coronabedingte Spielpause, in denen es natürlich auch keine Wetten auf die Spiele gab. Sobald der Spielbetrieb dieses Jahr wieder aufgenommen werden wird, sieht das anders aus. Dann werden die Hintermänner wieder loslegen und sehen, wo sie wieder zugreifen können. Gerade dann werden sie zumindest bei vielen Spielern bessere Chancen auf Mittäterschaft haben, weil die Existenzängste vieler Spieler mittlerweile sehr groß ist. Ein Jahr ohne Spielprämien und Weiterentwicklung wird Spuren hinterlassen. Zudem wissen die Spieler nicht, ob ihr jeweiliger Verein diese wirtschaftlich schlimme Zeit übersteht und wie es mit dem Spielbetrieb überhaupt weitergeht. Immerhin finanzieren sich die meisten Vereine über die Zuschauereinnahmen, die noch über Jahre geringer ausfallen dürften, als vor Corona.

Leidtragende sind leider immer die Vereine. Bei Manipulationen stehen sie im negativen Rampenlicht und haben zudem auch sportlich den einen oder anderen Punkt durch die beeinflussten Spieler verloren. Durch Corona tun sich nun existentielle Abgründe auf. Eine schwierige Situation jeweils und doch muss festgehalten werden, dass es sich um Ausnahmen handelt und die Vereine hoffentlich nicht zu großen Schaden nehmen.

Bild: Pixabay | Anzeige

Veröffentlicht: 28.03.2021 20:57 | Autor: NP | Bild: Fußball