Erstmaliger Aufstieg 1995 inklusive KlassenerhaltIn seiner Region ist der VfB Lübeck eine absolute Institution. Auch in der aktuellen Saison 2019/20 besitzt der VfB den mit Abstand höchsten Zuschauerschnitt der Liga und erreicht durchschnittlich 3.123 Besucher pro Heimspiel. Vor allem, weil sich die ganz große Tradition gerade nicht in der Liga tummelt, sind dies beeindruckende Zahlen für einen Viertligisten. Viele der Fans erinnern sich noch gut an die großen Tage Mitte der Neunziger, als erstmals der Aufstieg in die 2. Bundesliga gelang. Nach dem 6:0 bei TuS Hoisdorf war am 34. Spieltag der Regionalliga Nord 1994/95 alles klar: Der VfB Lübeck stieg offiziell auf. In der 2. Bundesliga warteten einige bekannte Namen auf die Lübecker. Neben dem VfL Bochum, Arminia Bielefeld und Hertha BSC waren auch der 1. FC Nürnberg und Hannover 96 vertreten. In diesem namhaften Feld gelang am Ende der Klassenerhalt.
44 Punkte reichten für Platz 13. Verantwortlich für die Erfolge waren vor allem die beiden Stürmer Daniel Jurgeleit und Michael Koch, die 15 bzw. 10 Mal trafen. In der Folgesaison ging es weniger gut aus. Mit 36 Punkten wurde der Klassenerhalt um sechs Zähler verpasst. Zu stark war die Konkurrenz. Lübeck konnte abseits vom Start der Rückrunde keine Konstanz in sein Spiel bringen und hatte vor dem Tor deutlich weniger Glück, wie die Zahlen von Jurgeleit (9 Tore) und Koch (1) beweisen. Die Geschichten und teilnehmenden Klubs zeigen, wie beliebt auch die Wettbewerbe unterhalb der 1. Bundesliga in Deutschland sind. Alle Zweitligaspiele sind im Fernsehen zu verfolgen, nehmen in lokalen Tageszeitungen einen großen Raum ein, und befinden sich ebenfalls im Fokus der Sportwetten. Jeder der besten Wettanbieter hat die 2. Bundesliga in seinem Programm, die meisten von ihnen sogar die Regionalliga Nord, sodass aktuelle Spiele des VfB verfügbar sind.
Die Rückkehr im Jahr 2002
Im Jahr der deutschen Finalteilnahme bei der WM 2002 in Japan und Südkorea kehrte der VfB Lübeck in die 2. Bundesliga zurück. Am Ende gab es eine Duplizität der Ereignisse. Wieder holten die Schleswig-Holsteiner im ersten Jahr 44 Punkte, die diesmal aber überaus deutlich ausreichten. Zehn Punkte betrug der Vorsprung auf den ersten Absteiger Eintracht Braunschweig. Besonders beeindruckend verlief vor allem der Start. Am 3. Spieltag gelang beim 6:0 gegen den FC St. Pauli der höchste Zweitligaerfolg aller Zeiten.
Und auch im zweiten Jahr schlug die erwähnte Duplizität wieder zu. 39 Punkte waren vier zu wenig, um den Klassenerhalt gegenüber dem Karlsruher SC zu schaffen. Trotz starker Siege gegen Jahn Regensburg (4:0) und LR Ahlen (4:1) waren es vor allem die direkten Duelle (Unentschieden und Niederlage) gegen den KSC, die den Ausschlag in Richtung der Badener gaben. Immerhin Ferydoon Zandi war 2003/04 ein Lichtblick. Der Deutsch-Iraner erzielte 14 Tore für den VfB.
Wann wird es nach dem Gesetz der Serie wohl die nächsten zwei Zweitligajahre in Lübeck geben? Zuerst steht noch der Schritt in die 3. Liga an, doch träumen ist nicht verboten.